Lust auf Umweltschutztechnik?
Naturwissenschaften sind sein Ding – allerdings nicht im akademischen Umfeld. Mit dieser Erkenntnis stieg Niklas Plag nach einem Semester aus seinem Physik-Studium wieder aus. An der Fachschule Umweltschutztechnik der Beruflichen Schule Bautechnik (BS 08) lernt Plag nun für seinen Abschluss als Staatlich geprüfter Umweltschutztechniker.
Versuchsanordnung
Eigentlich wollte Niklas Plag schon nach dem Abitur Physik studieren. „Ich hatte Bio und Physik als Leistungskurse, das Studium hat mich schon gereizt“, so Plag. Den Studieneinstieg schob er dennoch auf – aus Sorge, das Studium nicht zu packen. Nach einem Freiwilligen Ökologischen Jahr folgte eine Ausbildung zum Biologisch-Technischen Assistenten (BTA). Dann entschloss er sich doch noch, das Studium zu wagen. „Mit der Ausbildung im Rücken wollte ich es einfach mal probieren. Dann kann ich mir später nicht vorwerfen, dass ich es gar nicht versucht habe“, begründet Plag seine Entscheidung.
Klare Sache
Allerdings sah er seine ursprünglichen Befürchtungen schnell bestätigt. Viel Stoff in kurzer Zeit, immer abstraktere Fragestellungen vor allem im Bereich Mathematik und einsame Stunden am Schreibtisch schürten schon nach wenigen Monaten seine Studienzweifel. Einblicke in die spätere Berufspraxis befeuerten sein Unbehagen: Niklas Plag und seine Mitstudierenden besuchten mehrfach Labore – die Arbeitsumgebung, in der wohl auch Plag seinen Berufsalltag verbringen müsste. Zunehmend festigte sich der Eindruck „Das funktioniert für mich alles nicht.“ Insgesamt war diese Einsicht eine Erleichterung – zumal Niklas Plag bald darauf feststellte, dass seine BTA-Ausbildung ihm den Weg in die Fachschule Umweltschutztechnik an der Beruflichen Schule Bautechnik in Hamburg öffnete. Zielstrebig suchte er sich einen Arbeitsplatz, um die für die Zulassung erforderliche „einjährige berufliche Tätigkeit in einem für die Fachschule förderlichen Beruf“ zu absolvieren.
Echte Alternative
Die schulische Vollzeit-Ausbildung an der BS 08 dauert zwei Jahre und findet mitnichten nur im Klassenzimmer statt. Die Schüler/innen untersuchen und analysieren die Qualität von Boden- und Wasserproben, messen Lärm- und Staubverschmutzung und bearbeiten konkrete Aufgabenstellungen aus der Umweltschutztechnik. Gerade beschäftigt Plag sich in seiner Ausbildung mit dem Thema Recycling. Neben dem Umgang mit den einzelnen Wertstoffen wie Glas und Altpapier lernen die Schüler/innen, Abfallkonzepte zu entwickeln. Dafür schlüpfen sie in die Rolle betrieblicher Abfallbeauftragter. „Wir erstellen Pläne, wie Abfall in Betrieben gehandhabt werden kann, welche gesetzlichen Vorgaben wir dabei beachten müssen und wie wir die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden organisieren“, berichtet Plag.
Gute Aussichten
Seine Berufsperspektiven schätzt Plag zuversichtlich ein. „Ich kann zum Beispiel bei Behörden arbeiten und Empfehlungen an Unternehmen herausgeben, was diese in Sachen Umweltschutz beachten müssen. Oder als Angestellter in Unternehmen dafür sorgen, dass etwa bei Produktionsprozessen weniger CO2 freigesetzt wird oder die Müllproduktion zurückschrauben.“ Am liebsten möchte Plag seinen zukünftigen Job mit seiner Berufserfahrung als BTA verknüpfen. Die Chancen stehen gut: Laboranalysen auf Schadstoffe in Luft, Erde und Wasser gehören ebenfalls zum Jobprofil von Umweltschutztechniker/innen.
Mehr Informationen gibt’s es hier: Fachschule Umweltschutztechnik
Bei Interesse sprichst du am besten mit Peter Corleis, der die Fachschule UT leitet. Er berät dich auch zu Finanzierungsmöglichkeiten während der schulischen Ausbildung.
Tel: 040-428924-406, Mail: Peter.Corleis@bs08.de